Phoenix des Lumières

Ein Raum voller Farben, Formen und Klängen, der sich vom Boden bis über die Wände erstreckt. Eine Szenerie voller Kunst, überall wo man hinschaut ist man selbst mitten drin. Dieses einzigartige Erlebnis kann man im digitalen Dortmunder Kunstmuseum „Phoenix des Lumières“ hautnah selbst erfahren.

Culturespaces_Falko Wübbecke

[ruhr-guide] Am 28.01.2023 eröffnete das digitale Kunstmuseum „Phoenix des Lumières“ in Dortmund und brachte seitdem schon über 500.000 Besucherinnen und Besucher mit weit aufgerissenen Augen ins Staunen. Eine spektakuläre Kulisse mit zahlreichen Farben und Formen in verschiedenster Weise spielen sich über den gesamten Raum und hinterlassen ein atemberaubendes Erlebnis. Die Werke von den berühmtesten Künstlerinnen und Künstlern finden sich in diesem Farbenspiel wieder und kommen in ihrer ganzen Pracht in Geltung.

Ein geschichtsträchtiges Museum

Das „Phoenix des Lumière“ Museum blickt auf eine lange Geschichte zurück. Ursprünglich war es ein Puddel- und Walzwerk in der Stadt Dortmund und hatte damals nichts mit Kunst zu tun. 1843 kommt es dann durch den größten Unternehmer der Eisen- und Stahlindustrie aus dem Westen des Königsreichs Preußen, Hermann Diedrich Piepenstock, zum Produktionsbeginn. Auf ein starkes wirtschaftliches Wachstum, folgt der demografische Rückgang der Stadt. Mit dem Eigentümerwechsel entsteht auf dem ehemaligen Hochofengelände der Innovationsstandort Phoenix West.

Seit Anfang der 2000er wandelt sich der Industriekomplex in ein Kulturzentrum. Fünf Jahre später wird die Gasgebläsehalle in einen Ausstellungs- und Veranstaltungsort umgebaut und trägt nun den Namen „Phoenix Halle“. In der Phoenix Halle finden hauptsächlich Kunstevents und Ausstellungen statt, so wurde dort 2004 sogar der internationale Medienkunstpreisverleih „Nam June Paik Award“ verliehen.

Die deutsche Hip-Hop-Gruppe „Die Fantastischen Vier“ geben der Phoenix Halle einen neuen Anstrich und bauen sie in einen Konzertsaal um. November 2017 findet das erste Konzert mit 3600 Zuschauerinnen und Zuschauern statt. Daraufhin tauft die Band die Halle im April 2018 als „Warsteiner Music Hall“. 2022 wurde die Halle dann zu „Phoenix des Lumières“ unter der Verwaltung von Culturespaces.

Eröffnung mit Werken von sagenhaften Künstlern

Am 28.01.2023 eröffnete Phoenix des Lumières mit den Werken zwei bedeutender Künstler der Wiener Kunstszene des 19. Jahrhunderts. Gustav Klimt mit seiner Ausstellung Gold und Farbe und Friedensreich Hundertwasser mit seiner Ausstellung Auf den Spuren der Wiener Secession.

Der österreichische Maler Gustav Klimt (1862-1918) ist für seine romantisch-mystischen Werke weltbekannt. Seine Werkzeuge sind dabei Blattgold und weitere dekorative Elemente. In seinen Werken erklärt er den Lebensweg des Menschen, der durch seine natürlichen Triebe negativ beeinflusst ist und nur durch den Kuss Erlösung findet. Ein ornamentales und geometrisches Farbflächenspiel, das durch schimmernde und glitzernde Farbspiele im Phoenix des Lumières wiederzufinden ist.

Der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) war für seine Tätigkeit in Architektur und Umweltschutz bekannt, aber vor allem auch für seine künstlerische Ader, die jung und alt ansprachen. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er ungewöhnlichen Formen und Farbgebungen und legte großen Wert darauf, die Natur in seinen Kunstwerken einzubeziehen. Auch Hundertwassers einzigartige Kunst sticht durch andersartige Farb- und Formspiele an den Böden und Wänden des Phoenix des Lumières heraus.

Die 5600 Quadratmeter große Halle mit seinen 12 Meter hohen Wänden und Säulen aus der Industriezeit geben dem Kunstmuseum ein ganz besonderen Flair, sodass seine Besucherinnen und Besucher durch das digitale Museumserlebnis Kunst auf eine neue und unglaubliche Art und Weise erfahren können. Nicht nur den Besucherinnen und Besuchern raubte diese spektakuläre Kulisse den Atem, sondern auch Cultureespaces, einem französischem Unternehmen.

Culturespaces_Falko Wübbecke

Culturespaces

Im Jahre 2022, ein Jahr vor Eröffnung des Phoenix des Lumières, wurde das französische Unternehmen Culturespaces auf die außergewöhnliche Kulisse des Gebäudes aufmerksam. 12 Meter hohe Wände mit Säulen aus der Industriezeit, die fast 200 Jahre alt sind. Nun stellt sich die Frage: Warum sollte man sich gerade für so ein Bauwerk entscheiden, das eher an graue arbeitsreiche Zeiten und weniger an Kunst erinnert?

Bruno Monnier, Präsident und Gründer von Culturespaces erklärt das Konzept. Culturespaces möchte außergewöhnliche Kunst an außergewöhnlichen Orten präsentieren. Dabei wurden bereits Standorte wie Paris, Amsterdam und New York ausgewählt. Da das Unternehmen bereits eine Stadt im Ruhrgebiet suchte, war Dortmund sehr ansprechend. Durch seine industrielle Vergangenheit bietet die Ruhrpott-Stadt viele interessante Orte mit einer geschichtsträchtigen Architektur. Monnier betont hierbei, dass sich das Industriegebiet nach Ende der Stahl- und Kohlezeit neu erfinden musste und dabei Kunst und Kultur vor allem eine große Rolle spielten. Dies überzeugte, um das Museum Phoenix des Lumières in Dortmund zu unterstützen.

Mit unter anderem 110 Videoprojektoren, 28 Lautsprechern und 10 Subwoofern investiert der französische Veranstalter in das Museum und bietet seinen Betrachterinnen und Betrachtern ein herausragendes Museumserlebnis. Besonderen Fokus setzt Monnier darauf, dass die Besucherinnen und Besucher ein immersives Erlebnis erfahren. Das heißt: Man tauche selbst mit all seinen Sinnen in die Werke der Künstlerinnen und Künstlern ein und wird selbst ein Teil davon.

Nach weltweiten Erfolgen in Paris, New York, Seoul, Dubai, Amsterdam, Bordeaux, Jeju und Les Baux-de-Provence ist Phoenix des Lumières in Dortmund der erste deutsche Standort der Kunstzentren „Des Lumières“ des Veranstalters Culturespaces.

Aktuelle Ausstellungen

Seit dem 26.01.2024 können die Ausstellungen Dalí: Das endlose Rätsel,Gaudí: Architektur der Fantasie und 3 Movements angesehen werden.

Als Vertreter des Surrealismus unterscheiden sich Werke des spanischen Künstlers Salvador Dalí (1904-1989), die Elemente wie Halluzinationen und Traum beinhalten, besonders von den anderen Kunstwerken. Die Betrachterinnen und Betrachter können sich in der Ausstellung Dalí: Das endlose RätselWerke aus über 60 Jahren Schöpfung ansehen und sich in eine fantasievolle und atemberaubende Welt verlieren.

Der katalanische Architekt Antoni Gaudí (1852-1926), wichtigster Vertreter der Moderne, gilt als starke Inspirationsquelle Salvador Dalís. Seine einzigartige Kunst differenziert sich durch die Wahl an wellenförmigen Fassaden, buntes Glas, Mosaike, Säulen und organische Muster. Gaudí ist besonders für seine geniale Architekturarbeit angesehen, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Die 10-minütige Ausstellung Gaudí: Architektur der Fantasie entführt seine Betrachterinnen und Betrachter in eine Welt, wo der Fantasie keine Grenzen gesetzt ist.

Das Istanbuler Kunst-, Design- und Technologiestudio Nohlab ermöglicht ein 6-minütiges audiovisuelles Erlebnis, in denen die Betrachterinnen und Betrachter von drei Tänzerinnen und Tänzern begleitet werden. Durch individuelle Stile, musikalische Bewegungen und abstrakte Effekte verführen sie die Betrachterinnen und Betrachter in einen Raum voller Kunst, Fantasie und Möglichkeiten.

Öffnungszeiten:
Monag bis Samstag: 10:00 bis 17:00 Uhr
Sonntag: 10:00 bis 18:00 Uhr

Nohlab

In der Ausstellung Kosmos: Eine unendliche Reise können sich die Besucherinnen und Besucher auf eine atemberaubende Entdeckungsreise in das Weltall begeben und einzigartige Einblicke unserer Sterne, Planeten, Monden und Supernovae einfangen, die weit über unser Sonnensystem hinausgehen. Die Reise beginnt inmitten eines tropischen Regenwaldes bei einem Raumfahrtzentrum im französischen Guyana und setzt seine Reise fort in die unendlichen Tiefen unseres Weltalls. Dieses Erlebnis wird dank der Originalbilder aus dem All, unter anderem von der französischen Raumfahrtbehörde CNES, zu einem hautnahen und einzigartigen Erlebnis, dass noch lange in Erinnerung bleibt. Diese Ausstellung ist nur noch bis zum 13.07. im Museum Phoenix des Lumières zu besuchen.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag: 17:30 bis 21:15 Uhr

Kommende Ausstellungen

Demnächst kehrt für kurze Zeit die Ausstellung begabter Künstler und Künstlerinnen zurück, die aufgrund ihrer außergewöhnlichen und atemberaubenden Werke zu der beliebtesten Eröffnungsausstellung gehört. Die Ausstellung Klimt: Gold und Farbe stellt die Kunst sagenhafter Künstlerinnen und Künstler der Wiener Kunstszene wie Egon Schiele und Friedensreich Hundertwasser wieder, wovon Gustav Klimt ein sehr bedeutender Vertreter war. Durch die Präsentation von Portraits, Landschaften, Akte, Farben und Vergoldungen werden die Besucherinnen und Besucher auf eine Zeitreise durch die Wiener Secession entführt und erleben die Wiener Malerei des Ende des 19. und 20. Jahrhunderts wieder.

Eine ebenso atemberaubende Ausstellung ist das digitale Werk Journey, was durch das Produktionsstudio Nohlab erschaffen wurde. Die Reise beginnt mit der Entdeckung von Photonen, der Elementarteilchen des Lichts. Bei dieser Entdeckungsreise nimmt „Journey“ seine Gäste mit auf den Weg der Photonen durch alle Schichten des Auges bis hin zu den Nervenzellen. Dieses Erlebnis wird zu einer spektakulären Erfahrung, wenn die Besucherinnen und Besucher inmitten eines Raumes stehen umgeben von einer immer zunehmenden Geschwindigkeit, in der die Photonen in Form von Signalen sichtbar werden und sich durch Formen und Bilder bemerkbar machen. Ein herausragendes Erlebnis, um hautnah die Reise des Lichts zu erfahren.

Öffnungszeiten:
15.07.-31.08.2024
Montag bis Samstag: 17:30 bis 21:00 Uhr


Phoenix des Lumières

Phoenixplatz 4, 44263 Dortmund

Eintrittspreise:
Regulär: 16 Euro
Senioren (ab 65 Jahre): 15 Euro
Ermäßigungsberechtigte: 14 Euro
Kinder & Jugendliche (5-17 Jahre): 10 Euro
Familien (2 Erwachsene + 2 Kinder von 5-17 Jahre): 42 Euro
Kinder unter 5 Jahren (gegen Vorlage eines Nachweises): kostenfreier Eintritt
Geschenk-(Flexticket: 25 Euro

Die Veranstaltungen dauern etwa 60 Minuten (bei einmaligem Anschauen aller drei Programme der aktuellen Dauerausstellung). Empfohlen wird die Anwesenheit 15 Minuten vor Einlass. Der letzte Einlass ist 60 Minuten vor Schließung möglich.

Foto 1: Culturespaces_Falko Wübbecke
Foto 2: Culturespaces_Falko Wübbecke
Foto 3: Nohlab

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