Schloss Borbeck in Essen

Der Essener Norden ist nicht gerade bekannt für seine pittoresken und historischen Wasserschlösser. Schloss Borbeck ist da die Ausnahme, zudem hat sich das Schloss von der ehemaligen hochherrschaftlichen Residenz zum Kulturzentrum mit Musikschule und Standesamt gewandelt und ist so zu einem wirklichen Bürgerzentrum geworden.

Seitliche Ansicht auf das Schloss Borbeck in Essen. Eine Brücke schließt über den großen Wassergraben an das prächtige Schloss an.
(Foto: Peter Prengel, Stadt Essen)
Das Schloss Borbeck in Essen. Eine Brücke führt über den großen Wassergraben zum prächtigen Schloss.
(Foto: Peter Prengel, Stadt Essen)

[ruhr-guide] Im Essener Norden steht mit Schloss Borbeck ein weiterer Zeuge für Ruhrgebietsgeschichte jenseits von Kohle und Stahl. Die Ursprünge von Schloss Borbeck liegen im 10. Jahrhundert. In dieser Zeit wird erstmals der Oberhof Bort(h)beki benannt. Im Laufe der Geschichte ändern sich Gesicht und Bezeichnung von Schloss Borbeck noch häufiger.

Wie auch in vielen anderen Burgen und Stiften im Ruhrgebiet hatten hier vor allen Dingen Frauen das Sagen. So hielt die Fürstäbtissin Elisabeth von Nassau hier mit der Erlaubnis Karl IV. Femegericht ab, wenig später wurden hier auch eigene Münzen geprägt. Im Laufe der Zeit wird Schloss Borbeck mehrfach zerstört und wiederaufgebaut, sein heutiges Aussehen erhält Schloss Borbeck zwischen 1744 und 1764 durch Franziska Christine von Pflaz-Sulzbach, welche die Anlage auch deutlich vergrößern ließ.

Nischen im städtischen Lebensraum

Heute besticht vor allen Dingen der große und vielseitige Schlosspark, der nicht nur von Wanderern und Joggern gerne und viel genutzt wird. Dank eines durchdachten Nutzungskonzepts finden hier auch bedrohte Tierarten eine Nische, wie Schmetterlinge oder Singvögel, denn etwa die Wiesen werden nur teilweise gemäht, weite Wiesenareale dürfen wachsen und bieten so wichtige Nischen im städtischen Lebensraum. Der schöne Nebeneffekt: Der ganze Park wird schöner, bunter und vielseitiger. Aus sportlicher Perspektive betrachten kann man das weitläufige Gelände entlang des Trimm-dich-Pfades, der einmal quer durch ein Gelände mit Bäumen und Wiesen führt.

Standesamt, Musikschule und Galerie

Im klassizistischen Wirtschaftsgebäude von Schloss Borbeck ist heute ein Teil der Essener Folkwang Musikschule untergebracht. So erklingen aus dem alten Schloss bisweilen frische Töne. Daneben gibt es auch eine Galerie und Kunstkurse für Kinder und Jugendliche. In Schloss Borbeck, das 2005 renoviert wurde, ist wie in mittlerweile vielen alten Bauwerken der Region auch ein Standesamt, so dass hier wie Graf und Gräfin geheiratet werden kann. Ein Restaurant mit traumhafter Wasserterasse bietet sich nicht nur für die anschließende Feier an.

In Schloss Borbeck finden auch Konzerte und Ausstellungen statt. Sie ergänzen die vielen Angebote, die das Schloss zu einem wirklichen Bürgerzentrum in Borbeck machen, aber auch über Essen hinaus Besucher:innen anlockt. Neben den Wechselausstellungen ist auch ein Besuch der Historischen Dauerausstellung „Schloß Borbeck und die Fürst Äbtissinnen“ interessant. Bei der Ausstellung bekommen die Besucher:innen nicht nur einen Einblick in die Geschichte des Schlosses, sondern bekommen auch Einblicke in die Jahre, in denen die Frauen die Geschicke des Fürstentums in Essen leiteten. Interessant ist dies, da die Frauen die Stadt auch aus dem Schloß geleitet haben. Auf der 200qm großen Ausstellungsfläche befinden sich auch Fundstücke die auf das feudale Leben am Hof hinweisen, wie zum Beispiel ein Tanzschuh der letzten Essener Fürst Äbtissin sowie ein Schachspiel.


Kulturzentrum Schloss Borbeck

Schloßstraße 101, 45355 Essen

Öffnungszeiten
Schloss Borbeck
Montag: geschlossen
Dienstag bis Sonntag: 14 – 18 Uhr

Bistro Café
Donnerstag bis Sonntag: 14 – 18 Uhr
Hinweis: 18.07.2024 – 18.08.2024 geschlossen.

Telefonnummer: +49 201 88-44219
Email: kulturzentrum@schlossborbeck.essen.de

Weitere Informationen dazu hier.

Foto 1: Peter Prengel, Stadt Essen

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